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10.06.2024

„Der Zauberer vom Pott“ im St. Marien Hospital Eickel aufgeführt

Die Figur des „Pott“ (2.v.l.) übernimmt eine zentrale Rolle im Theaterstück.

Nach rund einem Jahr Proben war es am Freitag, dem 07. Juni 2024, und Samstag, dem 08. Juni 2024, soweit: Die Teilnehmer des PSY-Theaters des St. Marien Hospital Eickel feierten im Rahmen des Theatersommers die Premiere ihres neuen Stücks „Der Zauberer vom Pott“. Das Stück ist an das bekannte Theaterstück „Der Zauberer von Oz“ angelehnt, verlegt die Handlung jedoch in das Ruhrgebiet und verleiht dem Stück somit eine lokale Note. Die Darsteller bestehen aus aktuellen und ehemaligen Patienten und sind teilweise seit mehr als zehn Jahren dabei.

Bereits auf den ersten Blick lassen sich dank der auffälligen Kostüme Parallelen zum Klassiker „Der Zauberer von Oz“ erkennen: Dorothy und ihr Hund Toto, der Blechmann und die Vogelscheuche sowie andere Charaktere sind vertreten. Aber eben auch ein Darsteller der die Rolle des „Pott“ übernimmt und somit eine zentrale Figur in der Adaption des PSY Theaters. Seine Figur und die angepassten Inhalte verlegen die Handlung in das Ruhrgebiet.

Theatergruppe besteht seit über 10 Jahren

Das Stück wurde über die vergangenen zwei Jahre von Liliana Moncada, Fachärztin, St. Marien Hospital Eickel, gemeinsam mit den Teilnehmern erarbeitet. Die Musik steuerte Daniel Zervakis bei. Gemeinsam sind sie ein eingespieltes Team, das die Gruppe bereits seit der Gründung im Jahr 2013 angeleitet und nun ein weiteres Stück erfolgreich auf die Bühne gebracht hat. „Für unsere Teilnehmer ist das Schauspiel ein wichtiger Teil der Therapie. Sie erleben dank der Proben eine Stabilität und können ihren Grübelzwang, der sonst oft im Alltag herrscht, in ihrer Rolle durchbrechen. Außerdem stehen die Freude und das Miteinander während der Proben im Vordergrund“; erklärt Liliana Moncada.

Rollenwechsel im Rahmen des Theaters

Dr. Peter W. Nyhuis, Chefarzt und Ärztlicher Direktor des St. Marien Hospital Eickel sieht ebenfalls die Vorteile des Schauspiels für die Patienten: „Die Darsteller wachsen im Rahmen der Proben in ihrer Persönlichkeit, sie müssen die Rolle wechseln und ihre Erkrankung dabei überwinden. Außerdem übernehmen sie Verantwortung für sich und die Gruppe, das ist eine wichtige Erfahrung im Rahmen der Verhaltenstherapie.“

Freude bei den Teilnehmern

Der Aufritt vor Publikum war nun ein krönender Abschluss für die Teilnehmer, die teilweise schon seit Jahren dabei oder nun neu dazugekommen sind. Für sie alle steht beim PSY-Theater vor allem die Freude im Fokus. Das Lachen während der Proben, der Spaß an der Verwandlung in eine neue Rolle, aber auch das ansteigende Lampenfieber vor einem Auftritt. Für viele sind die Proben auch eine Möglichkeit, die Probleme zu Hause zu vergessen und Sicherheit bei den anderen Teilnehmern zu finden, die mit der Zeit wie eine eigene Familie geworden sind. Eine der Teilnehmerinnen ergänzt: „Jede Klinik sollte ein Theaterprojekt anbieten. Denn das Theater und Miteinander gibt uns so viel.“

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