Der Begriff Psychosomatik bedeutet übersetzt Seele und Körper. In der Psychosomatik werden Körper und Seele als untrennbare Bausteine des Menschen betrachtet. Sie berücksichtigt psychische Einflüsse auf somatische, also körperliche Vorgänge.
Zu psychosomatischen Erkrankungen zählen seelische Störungen, die mit Missempfindungen einhergehen, wie z. B. Depressionen, Angststörungen oder Persönlichkeitsstörungen, aber auch Essstörungen. Weitere bekannte psychosomatische Erkrankungen sind Tinnitus, Reizdarm und Schmerzerkrankungen. Auslöser dieser Erkrankungen ist häufig Stress.
Zu den Patienten durchzudringen, ist oftmals die schwierigste Aufgabe. Sie sind fest davon überzeugt, dass die Erkrankung körperliche Ursachen hat – schließlich sind die Symptome ja körperlich.
Die Diagnose einer psychosomatischen Störung ist häufig nicht ganz einfach. Denn nur sehr selten scheint es offensichtlich, dass körperliche Beschwerden durch psychische Faktoren ausgelöst werden. Wenn ein Patient daher über Beschwerden oder Schmerzen klagt, wird erst einmal nach organischen Ursachen gesucht. Erst nachdem diese organischen Ursachen ausgeschlossen werden können, geht man von einer Erkrankung psychosomatischen Ursprungs aus. Daraufhin wird das Gespräch mit dem Patienten gesucht, um herauszufinden, ob die Schmerzen auf Stress, oder andere Konfliktsituationen im Alltag zurück zu führen sind. Der behandelnde Arzt verweist dann an einen Psychotherapeuten, um den Ursachen weiter auf den Grund zu gehen.
Im Rahmen der Behandlung einer psychosomatischen Störung wird versucht, die Ursache herauszufinden und diese zu bekämpfen. Innerhalb der Therapie wird dann gelernt, wie mit Stress oder der auslösenden Situation umzugehen ist. Hierbei können verschiedene Psychotherapiemethoden helfen. Aber auch Maßnahmen, wie die Anregung und Förderung der eigenen Kreativität oder die körperliche Aktivierung durch Sport helfen eine psychosomatische Erkrankung in den Griff zu bekommen. Weiterhin werden bestehende körperliche Beschwerden medizinisch versorgt.