St. Marien Hospital Eickel - Psychosen
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Psychosen

Unter Psychosen versteht man schwere psychische Störungen, die das gesunde Ineinandergreifen von Denken, Fühlen und Handeln tiefgreifend auseinanderreißen können. Das Krankheitsbild ist sehr vielfältig. Häufig sind Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder schwere Denkstörungen vorhanden. Begleitet werden diese Störungen von starken Ängsten oder Ich-Störungen. So denken Patienten oftmals, dass ihre Gedanken von Mitmenschen „gelesen“ werden oder beeinflusst werden. Häufig beziehen sie auch von ihnen völlig unabhängige Dinge auf sich.

Es wird zwischen organischen und nicht-organischen Psychosen unterschieden. Die Ursachen der nicht-organischen Psychosen sind bis heute ungeklärt. Lediglich familiäre Häufungen der Erkrankung sprechen eventuell für genetische Faktoren.

Bei der organischen Psychose hingegen sind die Ursachen deutlicher: Sie bilden sich aufgrund von Hirnerkrankungen, wie z. B. Demenz. Außerdem können verschiedene Drogen oder Medikamente Ursache einer Psychose sein. Organische Erkrankungen, wie z. B. Epilepsie, Hirntumore, Infekte oder schwerwiegende Stoffwechselstörungen, können eine Psychose auslösen.

Symptome

Die Symptome variieren von Patient zu Patient und unterscheiden sich in den verschiedenen Krankheitsstadien. Oftmals ziehen sich die Betroffenen aus ihrem gewohnten Umfeld zurück. Sie leiden unter Stimmungsschwankungen, Ängsten oder Depressionen. Die Antriebskraft und Konzentrationsfähigkeit sind oftmals stark reduziert. Die Symptome einer Psychose müssen nicht zwangsläufig eine Psychose beschreiben, häufig kommen ähnliche Beschwerden auch bei anderen Krankheiten vor. So kann der Rückzug aus dem Umfeld auch bedeuten, dass eine Sozialphobie vorliegt.

Diagnose

Es gibt keinen bestimmten Test, um eine Psychose zu diagnostizieren. Der Arzt stellt die Diagnose durch ausführliche Gespräche mit dem Patienten und Angehörigen (Anamnese). Dazu kommen neurologische und körperliche Untersuchungen, wie die Aufzeichnung der Hirnströme durch ein EEG (Elektroenzephalographie) oder durch andere bildgebende Verfahren, wie ein CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie). Diese Verfahren geben Aufschluss darüber, ob eine hirnorganische Erkrankung die Psychose verursacht hat. Das ausführliche Blutbild und ein Urinbefund klären darüber auf, ob toxische Substanzen konsumiert wurden.

Die detaillierte Untersuchung ist wichtig, denn eine Psychose kann viele neurologische Erkrankungen, aber auch Stoffwechselerkrankungen zur Ursache haben. Problematisch ist, dass zwischen dem Ausbruch der Krankheit und der Diagnose häufig eine große Zeitspanne liegt, dies kann zu einer falschen Behandlung führen. Außerdem zeigen Studien, dass erste Anzeichen schon mehrere Jahre vor der ersten akuten Psychose auftreten können.

Behandlung

Auch bei der Behandlung gibt es Unterschiede zwischen nicht-organischen und organischen Psychosen.

Die Behandlung einer Psychose erfordert viel Aufwand und Kraft. Denn bisweilen spüren Patienten während eines Schubes ihre Krankheit nicht, sondern sehen eine Art Verschwörung und verweigern die Zusammenarbeit. Außerdem gilt: Umso früher die Psychose behandelt wird, desto besser. Patienten mit starken Symptomen müssen stationär aufgenommen werden. So können die Patienten vor Selbst- oder Fremdgefährdung geschützt werden.

Nicht-organische Psychose

Bei nicht-organischen Psychosen besteht die Behandlung aus mehreren Bestandteilen. So bekommt der Betroffene in der Regel Medikamente zur Therapie von psychischen Symptomen, wie Depressionen oder Halluzinationen, und eine Psychotherapie / Soziotherapie. Die Psychotherapie / Soziotherapie dient der Identifikation der Einflussfaktoren und als Hilfestellung, um den Alltag zu meistern.

Weitere mögliche Therapieansätze sind psychoedukative und psychotherapeutische Maßnahmen sowie verschiedene Trainings zur Stärkung sozialer Kompetenz und des Realitätsbezuges.

Medikamentöse Therapie

Antipsychotika sorgen dafür, dass die typischen Symptome reduziert werden. Um einen Rückfall zu verhindern, müssen die Medikamente über einen langen Zeitraum eingenommen werden, meistens mehrere Jahre. Oftmals bleibt es bei einem einmaligen Schub. Andere Patienten erleben schubfreie Zeiten und psychotische Schübe im Wechsel oder leiden unter dauerhaften chronischen Symptomen.

Organische Psychose

Bei einer organisch bedingten Psychose wird der Auslöser, wie z. B. ein Gehirntumor oder eine Epilepsie, behandelt. Gelingt die Behandlung der „äußerlichen“ Ursache, klingt die Psychose als Begleiterscheinung häufig ohne weitere Nebeneffekte ab. Durch Psychopharmaka können die Beschwerden zusätzlich gelindert werden.

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