Die Milieutherapie umfasst eine Therapiemethode, bei der der Patient in eine zeitlich begrenzte Lebensgemeinschaft integriert ist. Diese besteht neben den Patienten aus Pflegenden, Ärzten, Therapeuten und Sozialarbeitern. Im festgelegten Stationsumfeld bildet dieser Personenkreis einen schützenden Rahmen: mit strukturierten Abläufen, gemeinsamen Aktivitäten sowie der Verteilung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten, ausgerichtet an den Möglichkeiten der Betroffenen. Bei der Planung von Aktivitäten und dem Stationsalltag werden alle Beteiligten eingebunden. Die Ermutigung der Patienten, sich aktiv im Alltag zu beteiligen, ist ein essentieller Bestandteil der Milieutherapie. Sie fördert die Unabhängigkeit sowie die soziale Interaktion.
Eine Demenzerkrankung verändert die Wahrnehmungen und Fähigkeiten der Betroffenen. Ihre Umweltkompetenz nimmt mit Fortschreiten der Erkrankung ab. Die Umweltkompetenz steht für die Fähigkeiten, die notwendig sind, um sich in seinem Umfeld und dem Alltag zurechtzufinden. Dem gegenüber stehen die Anforderungen an den Menschen, der sich in der Umwelt bewegt. Demenzerkrankte können diesen Anforderungen zunehmend nicht mehr gerecht werden. Daher ist es erforderlich, die Umweltanforderungen an die Situation des Patienten anzupassen, damit er sich nicht überfordert oder unsicher fühlt. Wichtige Bestandteile stellen dabei ein festgelegter, möglichst wenig wechselnder Personenkreis von Pflegenden, Ärzten und Therapeuten sowie die Einbeziehung von Angehörigen dar, um ein vertrautes soziales Umfeld zu schaffen. Darüber hinaus sind fest strukturierte, immer gleiche Tagesabläufe wichtig, um den Demenzerkrankten Sicherheit zu vermitteln. Während des Tages wechseln sich Ruhe- und Aktivitätsphasen ab. Das Fördern und Erhalten der geistigen und körperlichen Fähigkeiten stellt einen weiteren wichtigen Baustein dar. Verschiedene Beschäftigungsangebote einzeln oder in der Gruppe fordern die Patienten, ohne sie zu überfordern.
Die Milieutherapie kommt bei folgenden Erkrankungen zum Einsatz: Demenz.